Cayuga Klezmer Revival
Klezmology
Ein paar Violinenakkorde kommen aus dem Lautsprecher (es klingt fast ein wenig wie der
Anfang von "Wenn ich einmal reich wär'", ihr wisst schon, Anatevka...),
ein Schlagzeug kommt dazu, eine Klarinette ... und in jenem moderaten Allegro, das
auch Ravels Bolero so unwiderstehlich für mich macht, baut sich eine Melodie auf.
Puuh, gottseidank doch nicht Anatevka ;-) .
Die Füsse beginnen im Takt zu wippen, die Finger zu schnippen - und hören
für die nächste Stunde nicht auf. Was ist passiert? Die neue - die
erste? die bislang einzige? egal - CD der Cayuga Klezmer Revival aus Ithaka, NY
(USA) ist mir in den
CD-Spieler geflattert. Traditionelle chassidische Musik, vermischt mit eigenen
Kompositionen der Band-Mitglieder, das alles in Rhythm'n'Blues - Arrangements,
bisweilen auch schon mal ansatzweise die Grenze zu Heavy Metal streifend -
Musik, der man sich kaum entziehen kann. "Wir lernten diese Musik, indem wir anderen
Musikern zuhörten, von Notenblättern, die wir fanden, durch die Vertrautheit mit
Melodien aus der Kinderzeit und der Synagoge, und indem wir eigene Stücke
schrieben." So steht es auf dem Inlet, als Antwort auf die (hypothetische?) Frage:
"Wo habt ihr diese Musik gelernt?" Nun, "Klezmology" mag vielleicht keine
"puristische" Klezmermusik sein, aber genau das ist doch der Geist der Klezmorim! Und
seien wir doch ehrlich - Klezmermusik ist zeitgemässe Unterhaltungsmusik (wobei
ich den Unterschied zwischen U- und E-Musik nicht gelungen finde, aber ich denke,
ihr wisst, was ich meine) und als solche kann und darf sie den aktuellen Trends
Tribut zollen. Und schliesslich - zu seiner Zeit war auch Mozart eine Art "Rock'n'Roller"!
Kurz und gut: meine derzeitige Lieblings-CD (nicht nur im Klezmer-Segment). Und da bin
ich bester Gesellschaft: auch in
Ari Davidow's Klez Picks hält diese CD derzeit den ersten Platz in
Ari's Klezmer TopTen.
Klezmology - Cayuga Klezmer Revival
- Noch a gleyzl vayn (Noch ein Glas Wein) (trad.) (mpeg3, 230 KB, 30 sec)
- Honga Tanz (trad. Rumanian)
- Doina (adapted from Naftule Brandwein) / Odessa Bulgar (trad.)
- Baym Rebben in Palestina (Beim Rabbi in Palästina) (Broder Kapelle)
- Ukrainian (trad.)
- I want you should tell me (B. Kottler)
- "SB22" (Oy tate s'is gut / Oh, ist das gut) (trad.)
- Frailach (trad.)
- Kolomyka (trad.)
- Transsylvanian Wedding Tunes (trad.)
- The Klezmer Conspiracy (S. Kibel)
- Little Life (B. Kottler)
- Wanderer's Song (D. Muscat)
- Stav Ya Pitu (Hasidic) / Hanerot Halalu (trad.)
Die Musiker:
- Seth Kibel: Klarinette, Tenor- und Bariton-Saxophon, Flöte, Akkordeon
- Fred Koslov: elektr. Bass
- Bennet Kottler: elektr. und akustische Gitarre
- Dan Muscat: Tenor-Banjo, Mandoline, elektr. Bass, Kontrabass
- Susan Stolovy: Violine
- Jason Warshof: Schlagzeug
Cayuga's Klezmer-Regeln:
- Alle Songs müssen in d-moll sein (Bennet's Gesetz)
- Alle Songs müssen auf I-V-I enden (Seth's Postulat)
- Alle Bass-Läufe dürfen aus höchstens zwei Noten bestehen (Fred's Regel)
Und wie kommt man ran an diese tolle CD?
Zunächst der Preis:
- CD: 15.- US$ für Versand innerhalb der USA, 17.- US$ für
internationalen Versand
- Kassette: 8.- US$ für Versand innerhalb der USA, 10.- US$ für
internationalen Versand
In deutschen Plattenläden werdet ihr die CD vergeblich suchen, also schickt
einen Scheck über den jeweiligen Betrag, ausgestellt auf Seth Kibel,
an folgende Adresse (mit Grüssen von Detlev ;-)):
Seth Kibel
7106 Fairchild Dr., Apt. 203
Alexandria, VA 22306
USA
Der Preis beinhaltet die Versandkosten (deshalb die 2.- US$ mehr für international
orders...)
Ach ja, Seth hat auch eine eMail-Adresse:smkibel@aol.com
Und schaut auf jeden Fall mal in die
Homepage der Band!